Review< Zurück 02.12.2009

Saw VI

Von Nick Gruber

Es gibt wieder Tote.

Alle Jahre wieder dürfen Kinofreaks mit unausgelebten Agressionen ihren Voyeurismus an der "Saw"-Splatterserie befriedigen - eine Filmreihe für die das Fernsehen offenbar noch keine geeignete Tageszeit gefunden hat.

Ein neuer Regisseur, Kevin Greutert, seines Zeichens auch Cutter einer vorherigen Episode, durfte dabei das Zepter in die Hand nehmen. Und was wird präsentiert? Wieder sind das die Ur-Ängste schürenden Todesfallen der heimlichen Hauptdarsteller. Das Schockrezept bleibt freilich das Selbe: Es ist wieder metallern, kalt, ölig, spitz, scharf und finster.

Die inhaltliche Zusammenfassung könnte eigentlich ebenfalls teilweise aus dem Vorjahr kopiert werden. Fallenmörder Jigsaw ist tot (noch immer). Nichtsdestoweniger werden auch diesmal wieder die letzten dramaturgischen Hinkebeine aufgestellt um ihm doch noch Screentime zu verpassen (lediglich Wiederbelebung fehlt noch). Den ausführenden Part, (also das Basteln, Fangen und Schlachten) übernimmt, wie bereits in Saw V , wieder der korrupte Detective Mark Hoffman (Costas Mandylor).

Für Berührungspunkte mit der Realtität sorgt auch diesmal die Auswahl der Todeskandidaten. Zunächst müssen sich zwei ruchlose Immobilien-Kreditgeber im "Fleisch Geben" matchen, ehe dann auf die gewissenlose Industrie der Gesundheitsversicherer losgegangen wird. Passenderweise muss Hauptopfer Peter Outerbridge selbst die Wahl treffen, welche seiner unmoralischen Mitarbeiter das Zeitliche segnen muss - die Ironie liegt darin, dass sein Job als Versicherungsboss genau dieselbe Aufgabe beinhaltet, nämlich: über Leben und Tod zu entscheiden. Nur zuschauen muss er in Wirklichkeit nicht.

Outerbridge wird schauspielerisch zwar nicht überfordert, aber irgendwie möchte man ohnehin nicht zu viel von ihm sehen. Er muss eben auch die Antiheld-typischen Sympathieeinbußen alleine austragen, obwohl nur das Drehbuch daran schuld ist.

Zusammenfassend sei gesagt, dass Saw VI  seinen Schock und Ekel-Zweck erfüllt, aber darüber hinaus mit einem Bein in der Kategorie Zeitverschwendung steht. Mein Vorschlag:

Vielleicht liegt die Lösung für die Zukunft darin, die Altersbeschränkung auch nach oben hin zu kappen: z.B. FSK 16-19. Ab 20 sollte man seinen Wahrnehmungsapparat vielleicht doch etwas mehr Substanz zumuten.

Meine Wertung:
2.5 Kinomos
 

 

Fazit

Meine Wertung:

 

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